Am 30. Januar 1990 wurde meine Tochter geboren. An ihrem letzten Schultag fand in der Schule eine Messe statt, und eine Abschlussfeier. Während der Messe ging meine Tochter zum Ambo, und trug die Geschichte von den „2 Spuren im Sand“ vor. Ich war stolz, meine Tochter spricht. Aber – die Botschaft habe ich nicht verstanden.
Einige Monate später erzählte mir ein befreundetes Ehepaar von Pater Anthony. Ich wurde neugierig, habe angerufen und bin nach Illerberg gefahren. Ich führte ein tolles Gespräch mit einer Mitarbeiterin, und habe bei Pater Anthony gebeichtet. Als ich nach Hause fuhr, war mir leicht, ich hatte das Gefühl - ich fliege.
Ich hatte viele Jahre nicht mehr gebeichtet.
Viele Jahre war ich ein sehr aggressiver Mensch, wenn etwas nicht nach meiner Vorstellung oder Erwartung klappte, wurde ich laut, aggressiv, habe attackiert. Ging alles gut, hatte ich Erfolg, war es meine Arbeit, also ICH. Für alles andere waren andere verantwortlich / schuld. Ich habe viele Menschen enttäuscht, angegriffen und wehgetan.
Im Frühjahr 2018 lud mich eine Bekannte nach Augsburg ein, James Mellon kam und zeigte auf, wie er seine Pfarrei neu belebt. Es war ein Montag. In einer Kaffeepause traf ich vier Personen aus Kempten. Wir kamen ins Gespräch, wo kommen Sie her, was machen Sie, small talk eben, und schnell kam das Gespräch auf den „Alphakurs“.
Bozena, Birgit, Hermann und Paul luden mich ein am Folgetag, nach Kempten ins Heigl Health MVZ beim Klinikum zu kommen, da sollte um 19 Uhr ein neuer Alphakurs beginnen. Na ja, ich wollte es mir überlegen. Nein sagen – da war ich zu feige.
Auf dem Heimweg von Augsburg - wie auch den ganzen folgenden Tag ging mir die Einladung nicht aus dem Kopf. Auch auf der Fahrt nach Kempten kamen mir Gedanken in den Kopf wie: was soll ich da, was habe ich davon, was bringt mir das, brauche ich das. Aber der Fuß blieb auf dem Gas, bis ich im Parkhaus war. Ich ging ins MVZ. Etwas zog mich da hin.
Die Teilnahme am Alphakurs hat mein Leben spürbar verändert.
Ich begriff, mit Jesus kann ich wie mit einem guten Freund sprechen, mit „DU“, Ich kann ihm alles anvertrauen, ihm alles sagen, meine Sorgen und Ängste, meine beruflichen wie privaten Probleme. Und ich begriff – er war und ist jede Sekunde meines Lebens da – für mich.
Nun begriff ich die Botschaft der Geschichte von „2 Spuren im Sand“. Jesus hat mir durch meine Tochter mitgeteilt: „Hey Franz, ich habe Dich lange genug getragen, es wird Zeit, dass Du wieder auf Deinen eigenen Füßen stehst und Deine Spur fortführst.
Nun lebe ich anders, bewusster, habe einen anderen Blick auf viele Dinge des täglichen Lebens.
So beginne ich heute den Tag mit: Jesus, ich grüße Dich, ich freue mich auf diesen Tag und was ich tun darf. Gott Vater ich grüße Dich, ich freue mich auf diesen Tag und was ich tun darf. Heiliger Geist, ich grüße Dich, ich freue mich auf diesen Tag und was ich tun darf. Heilige Jungfrau Maria, Mutter Gottes, ich grüße Dich, ich freue mich auf diesen Tag.
Ich begrüße auch die ganze Engelschar und alle Heiligen und Seligen der Katholischen Kirche.
Stehe ich heute vor der Herausforderung / Bewältigung beruflicher oder privater Aufgaben, vertraue ich diese Jesus an, lege sie zu seinen Füßen an das Kreuz, und bitte ihn um seine Hilfe. Möchte ich eine Nachricht tippen / schreiben, fehlt es mir an den richtigen Worten, rufe ich Jesus und den Heiligen Geist an und bitte um Hilfe mir die richtigen Worte zu geben. Oder wenn ich in Gespräche gehe, bitte ich mich zu führen / anzuleiten. Die Hilfe kommt.
Häufig wache ich nachts auf, meist nach Mitternacht. Ich schicke meinem Herrn meine Fragen, oder meinen Gedanken, zu dem einen oder anderen Thema. Oft bekomme ich morgens beim Aufstehen einen Impuls, eine Idee. Oder beruflich wie privat geschehen Dinge, die mir helfen.
Mir ist klar, ich muss keine Angst haben oder mich sorgen. Egal worum es geht. Denn er ist da. Mein Leben ist „leichter“ geworden. Häufig gehen Dinge vor sich, die ich so nicht erwartet habe. Dann sage ich “Danke Jesus.“ Ich sage es oft.
Geh ich abends ins Bett, bedanke ich mich: Jesus, ich danke Dir für diesen Tag. Gott Vater im Himmel, ich danke Dir für diesen Tag. Heiliger Geist, ich danke Dir für diesen Tag. Heilige Jungfrau Maria, Mutter Gottes, ich danke Dir für diesen Tag.
Ihr Engel, Heilige und Selige, ich danke Euch für diesen Tag.
Viele Jahre habe ich mich nur auf materielle Werte konzentriert, die erste Ehe ging kaputt. Zweite Frau, Sex, Zweitwagen, Ferienwohnung, Urlaube, Geld verdienen, und und. - Jesus – kein Gedanke an ihn. Sonntags ging ohne Besuch der Messe. Hauptsache Spaß und „Freiheit“. Jahrelang fuhr ich mit Vollgas an der Kirche vorbei. Hauptsache mir geht’s gut. Aber – alles war vergänglich, irgendwie ohne Inhalt, ohne bleibenden Wert, ohne tieferen Sinn. Ein Trip – und dann immer auf der Suche nach Neuem.
Egal ob Smartphone, PC, Fernseher, sie unterhalten, geben mir aber wenig. Wie viel Lüge und Täuschung wird verbreitet. Ich nutze diese Technik, weil sie vieles einfacher machen, aber der Nutzen ist begrenzt.
Jesus war geduldig mit mir, hat immer wieder bei mir angeklopft, wie bei den 2 Spuren im Sand, oder nach dem Beichten bei Pater Anthony. Es hat gedauert, bis ich aufgewacht bin – dann bei ALPHA hat es „KLICK“ gemacht.
Heute gehe ich mit Freude in die Kirche, um die Heilige Messe zu feiern. Ich bin unter Freunden, einer Familie, in einer Gemeinschaft. Oder ich bete, z.B. unterwegs im Auto. Oder in der Kapelle der Barmherzigkeit in St. Anton in Kempten. Es erfüllt mich, gibt mir Ruhe, Kraft und Zuversicht.
Denn ich bin nicht alleine. Danke Jesus.
Franz Dambacher